TV Eiche Dingelbe – TuS GW Himmelsthür 

Derby-Zeit, schöne Zeit!

Die Dingelber Oberliga-Handballer feiern einen wichtigen 30:24-Erfolg gegen Himmelsthür

Dingelbe (pw). Großer Jubel an der Klunkau, maßlose Enttäuschung an der Fohlenkoppel. Die Oberliga-Handballer des TV Eiche Dingelbe haben das Lokalderby gegen den TuS Grün-Weiß Himmelsthür mit 30:24 gewonnen und damit erfolgreich Revanche für die Hinspielniederlage genommen.

Dingelbe war dem Gegner in allen Belangen überlegen. Mit dem Sieg verbesserten sich die Eichen auf den zwölften Tabellenplatz und sollten mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun haben.

Für den TuS wird die Lage im Tabellenkeller dagegen immer prekärer. Auswärts bekommen die Himmelsthürer kein Bein auf die Erde. Auch in Schellerten ging die Mannschaft von Trainer Michael Nechanitzky vor mehr als 350 Zuschauern sang- und klanglos unter.

Zwar lag der TuS anfangs mit 2:0 vorn, das sollte aber auch die einzige und letzte Führung bleiben. Danach übernahmen die Eichen das Kommando und kamen über 2:2 und 7:2 zu einer 10:4-Führung. Die Himmelsthürer agierten viel zu lethargisch. 11:5, 13:7 und 14:8 waren die weiteren Stationen zur Dingelber 14:10-Halbzeit-Führung.

Als die Gäste gleich nach dem Wechsel durch Harald Weber und Alex Laufer auf 12:14 verkürzten, glaubten die mitgereisten Fans an die Wende, aber der Optimismus verpuffte schnell, als der Dingelber Linkshänder Jirka Strube mit drei Toren in Folge auf 17:13 erhöhte und damit sein Team wieder in die Spur brachte. Die Eichen spielten danach ihren Stiefel routiniert und clever runter, wobei Sebastian Froböse am gegnerischen Wurfkreis nach Belieben schalten und walten konnte. Elf Treffer gingen am Ende auf das Konto des Dingelber Bombers.

Dingelbe dominierte weiter: 19:14, 21:15, 23:17, 26:19 und 28:20 waren die weiteren Zwischenstände. In der 59. Minute machte der Dingelber Fanclub mobil und skandierte: „Steht auf, wenn ihr Eichen seid.“

Da ließen sich die Fans nicht lange bitten und sorgten für eine emotionale Stimmung in der Halle. Der 30. Dingelber Treffer durch Daniel Wolff ging im großen Jubel unter. Dem Himmelsthürer Mannschaftskapitän Harald Weber blieb nur noch eine Ergebnis-Korrektur zum 30:24. Der TuS hatte zwar gut gekämpft, aber der Knackpunkt der Niederlage war an diesem Tag eine insgesamt schwache Abwehrleistung.

Nach dem Schlusspfiff lagen Freud und Leid dicht beisammen. Während die Gastgeber ausgelassen tanzten und mit ihren Fans den eindrucksvollen Sieg feierten, schlichen die Gäste enttäuscht in die Kabine. Ein Lichtblick auf Seiten des TuS war der agile Christopher Meyer, der nicht nur das Himmelsthürer Angriffsspiel ankurbelte, sondern auch seine Torgefahr mit sieben Treffern unter Beweis stellte. Meyer vertrat den verletzten Simon Oertel glänzend. Aber gegen wen will der TuS im Restprogramm bei noch sieben ausstehende Begegnungen die dringend benötigen Punkte noch holen?

Zwar stehen im März noch zwei Heimspiele gegen Soltau und Rosdorf- Grone im Plan, aber auch gegen diese Gegner wird es schwer.

Die Lokalrivalen SV Alfeld und TV Eiche Dingelbe wird der TuS nicht mehr einholen können, denn der Vorsprung beträgt mittlerweile schon sieben beziehungsweise acht Zähler. Einzig Mitaufsteiger HV Barsinghausen ist noch in Reichweite und könnte überflügelt werden, aber dazu müssten Siege am laufenden Band produziert werden – eine fast unmögliche Aufgabe.

TV Eiche Dingelbe: Johannes Fiene, Johannes Schmidt (ab der 37. Minute) – Daniel Wolff (6), Jirka Strube (5), Fabian Salösch (2), Sebastian Froböse (11), Matthias Rauls, Sascha Muscheiko (2), Henrik Froböse, Jan Kolja Strube, Markus Wächter (2), Erik Schenk (2), Hendrik Fiene

Stimmen zum Derby

Bernd Neumann, Trainer des TV Eiche Dingelbe: „Ich muss meiner Mannschaft ein großes Lob zollen. Wir haben mit großem Teamgeist die Nervenschlacht im Derby gewonnen. Dieses Erfolgserlebnis wird uns in den nächsten Punktspielen weiter beflügeln.“

Jirka Strube, Rückraumspieler des TV Eiche Dingelbe: „Wir haben heute unsere kämpferischen Qualitäten unter Beweis gestellt. Wir standen in der Abwehr kompakt und erzielten auch im Abschluss eine gute Quote.“

Marcel Gröger, Rechtsaußen im Himmelsthürer Team: „Es war mal wieder eine hitzige Atmosphäre hier in Schellerten, aber das ist man von diesem Derby ja gewohnt. Ich kann mich eigentlich nur bei den mitgereisten Fans für die Unterstützung bedanken, die waren wirklich großartig. Zum Spiel selbst gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Es hat jeder gesehen, wer hier heute die entschlossenere Mannschaft war.“

Simon Oertel, Rückraumspieler des TuS (fehlte aufgrund einer Handverletzung): „Wir haben die erste Halbzeit verschlafen. Nach dem Wechsel keimte noch einmal Hoffnung auf, aber wir waren zu unkonzentriert in unseren Aktionen. Jetzt sind wir natürlich alle enttäuscht.“


„Voll auf Sieg fokussiert“

Im Oberliga-Derby gegen Himmelsthür wollen die Handballer aus Dingelbe Punkte gegen den Abstieg holen und Revanche nehmen für die Hinspiel-Pleite.

TV Eiche Dingelbe – TuS GW Himmelsthür  15.03.2014  Schellerter Sporthalle  Uhrzeit 19:30 Uhr

Hildesheim (pw/tbr). Eiche Dingelbe gegen TuS Grün-Weiß Himmelsthür – dieses Handball-Derby steckt ohnehin voller Brisanz. Diesmal gibt es noch mehr Zündstoff, denn es geht nicht nur ums Prestige, sondern in erster Linie ums Überleben in der Oberliga – für Himmelsthür noch mehr als für die Gastgeber.

Der TuS liegt mit nur 5:35 Zählern auf den letzten Platz. Eine weitere Niederlage und man kann sich mit den Planungen für die Verbandsliga beschäftigen.

Etwas rosiger ist die Situation bei den Eichen. Sie liegen mit 11:31 Punkten auf Rang 13 und wollen mit einem Erfolg im Derby den nächsten großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Außerdem haben sie noch eine Rechnung offen. Das Hinspiel an der Fohlenkoppel hatten die Eichen mit 26:27 verloren.

Eine Niederlage mit Folgen: Dingelbe war nach einer Pleitenserie damals Letzter, und Trainer Peter Gerfen musste gehen. Daran werden sich die Gastgeber sicher erinnern, wenn am Samstag um 19.30 Uhr in der Schellerter Sporthalle angepfiffen wird.

Wie realistisch ist der Klassenerhalt für die Himmelsthürer nach der Heimpleite gegen die HSG Schaumburg-Nord, zumal die Spiele gegen den unmittelbaren Konkurrenten HV Barsinghausen schon absolviert sind?

Dazu TuS-Trainer Michael Nechanitzky: „Grundsätzlich besteht immer noch die Möglichkeit, die Klasse zu halten, da noch genügend Punkte zu vergeben sind und die Abstiegsregelung noch nicht ganz geklärt ist. Aber natürlich wird es immer schwerer.“ Dass wichtige Spieler während der Saison ausfielen oder kurzfristig verhindert waren, machte die Sache nicht einfacher. Dazu kommt, dass im Spiel gegen Schaumburg zu den angeschlagenen Spielern noch weitere Verletzte, unter anderem Spielmacher Simon Oertel, hinzukamen. „Im Moment weiß ich noch nicht, welche Mannschaft in Schellerten auflaufen kann“, sagt Nechanitzky. „Auch durch Urlaub und Beruf fallen immer wieder Spieler aus. Dann haben wir kaum noch Wechselmöglichkeiten“. Das alles hört sich nicht gerade optimistisch an.

Die Stimmung in Dingelbe ist nach dem wichtigen Sieg in Lehrte besser. Die Eichen scheinen gut in Fahrt zu sein und gehen als Favorit ins Derby. Auch für sie geht es noch um entscheidende Punkte, um den Abstand zu den Abstiegsrängen weiter zu vergrößern.

Sascha Muscheiko erfolgreich am Kreis

„Meine Mannschaft will sich für die Hinspielniederlage revanchieren, die damals sehr unglücklich zustande kam. Daher ist jeder meiner Spieler am Samstag voll auf einen Sieg fokussiert und motiviert“, sagt Eiche-Trainer Bernd Neumann, der bis auf Torwart Sascha Scholz (Wadenverletzung) aus dem Vollen schöpfen kann.